Der Dachverband Koblenzer Fanclubs e. V. (DKF) lud am 3. November 2014 alle TuS-Fans zur Vorstellung der beiden Kandidaten zur Neuwahl des Präsidiums in den Brauereiausschank an der Königsbach ein.
Etwa 30 interessierte Koblenzer erschienen zur 90-minütigen Veranstaltung und konnten ausführlich ihre Fragen an die beiden Vorstands-Aspiranten Wolfgang Bakesch (kandidiert als Vize-Präsident) und Arnd Gelhard (Vorstand Jugend) stellen. Von der bestehenden Vereinsführung vertrat Vize Dirk Feldhausen den erkrankten Präsidenten Prof. Dr. Werner Hecker. Die Moderation übernahm der DKF-Chef Marcel Günther.
Arnd Gelhard ist erst vor kurzer Zeit in Berührung mit der TuS Koblenz gekommen – seine beiden Söhne spielen in den Jugendmannschaften. Er selbst war dreieinhalb Jahre in der Jugendarbeit eines bekannten Westerwälder Vereines tätig und bringt so einiges an Erfahrung mit. Außerdem sponsert er mit seinem Unternehmen die Trikots zweier Jugendmannschaften und der U23 der TuS Koblenz.
Zu seinen Zielen – sofern er von der Mitgliederversammlung gewählt wird – erklärte er den Aufbau und die Verbesserung der bestehenden Strukturen in den Jugendmannschaften. Wichtig seien gute Trainer, aber auch vernünftige Trainingsbedingungen und entsprechende Fußballplätze mit anständigen Umkleidekabinen. Optimal wäre es, wenn die TuS langfristig über zwei eigene Kunstrasenplätze verfügen könnte und man nicht jedes mal andere Vereine nach Trainingsmöglichkeiten fragen müsste.
Die Jugendarbeit der TuS läuft aus seiner Sicht bis zur U15 gut. Danach beginnen die guten Spieler in die größeren Vereine abzuwandern, was man sicher nicht ganz verhindern kann, aber es sind zu viele. Langfristiges Ziel wäre die U17 und die U19 in die Bundesliga zu führen.
Ein großes Problem sieht Arnd Gelhard bei einem sicheren Wegfall des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) der TuS Koblenz bei einem möglichen Abstieg der ersten Mannschaft aus der Regionalliga. Denn das NLZ ist an die Klasse gebunden und die Förderung des DFB würde entfallen. Im Gegenzug könnte durch das Abarbeiten einiger Auflagen die Förderung des DFB im nächsten Jahr sogar gesteigert werden.
Ein großer Schock war für alle Beteiligten der schwere Unfall von Carsten Beschorner, der in den sieben Wochen seiner Tätigkeit als Leiter des NLZ bereits einen guten Aufbau begonnen hatte und zu dem schon ein naher Kontakt entstanden ist. An dieser Stelle viele Genesungswünsche aller Anwesenden!
Wolfgang Bakesch erzählte in seiner ruhigen Art, dass er bereits seit Ende der 1960 Jahre in Koblenz lebt, seitdem TuS-Fan ist und 1972 auch Mitglied wurde. Bereits mehrfach war er in den vergangenen Jahrzehnten mit verschiedene Funktionen für die TuS Koblenz tätig – meistens in schlechten Zeiten. Aus dem Publikum heraus wurde er für sein „blau-schwarzes Herz“ gelobt.
Zur Zeit ist er bereist organisatorisch für den e. V. tätig, zählt auch ein paar Dinge auf, zum Beispiel die Mitgliederverwaltung oder er kümmert sich um Spielerpässe, die Bezahlung der Schiedsrichter, u. a.
Unter der Vorraussetzung, dass er gewählt wird, sieht er seine Ziele breit aufgestellt. Vor allem aber in der Organisation des Vereins und in der Verbesserung der Teamarbeit der verschiedenen Funktionsträger. Der Posten des Vize-Präsidenten stellt – ohne ein besonderes Ressort – die Entlastung und Unterstützung des Ersten Vorsitzenden dar – er ist für alles zuständig.
Zur Frage, was denn passieren würde, wenn ein Großsponsor auf die TuS zu käme und mit 50 Millionen Euro winken würde, erklärten beide Kandidaten, dass sie sich erst einmal in Ruhe anhören würden, was sich denn dieser Geldgeber vorstellen und welche Bedingungen er als Gegenleistung stellen würde, bevor man eine solche Offerte ablehnte. Denn dass dieses Thema in Fankreisen ein heißes Thema ist, sind sich beide bewusst. Danach müsse man abwägen, wo der Verein hin will.
Wolfgang Bakesch erinnerte daran, dass mit einem Geldsegen auch viele Vereinstrukturen verbessert werden könnten. Damals zu Zweitligazeiten wurde das gesamte Geld in die Mannschaft gepumpt, ohne an Rücklagen zu denken oder in die Infrastruktur zu investieren – zum Beispiel in Trainingsplätze und Umkleidekabinen.
Die Frage nach mehr Transparenz seitens der TuS ihren Mitgliedern gegenüber, wurde nicht ganz ausreichend geklärt. Dirk Feldhausen erklärte aber, man sei nicht bereit, jedes einzelne Gerücht in der Öffentlichkeit zu dokumentieren.
Zur aktuellen Situation berichtete Dirk Feldhausen, dass für den noch fehlenden Kandidaten zum Vorstand Sport in den nächsten Tagen ein Name bekannt gegeben wird. Auf weitere Nachfrage erklärte er, falls es bis zur Mitgliederversammlung am 17. November 2014 keinen Aspiranten geben würde, dürfte das TuS-Präsidium zu einen späteren Zeitpunkt eine Person kommissarisch bis zu einer Neuwahl bestimmen. Die jetzige Wahl ist sowieso nur für ein Jahr gültig, weil die restliche Amtszeit der drei zurückgetretenen Mitglieder nicht länger war.
Nach dem Weggang von Bence Szenes am Montag und den vielen langfristig Verletzen befinden sich zur Zeit zwei Testspieler im Mannschaftstraining. Eventuell will die Führungsriege noch vor der Winterpause zuschlagen, aber erst nachdem die Einstellung eines Geschäftsführers vorgenommen wurde. Die Gespräche liefen bereits in der vergangenen Woche, eine Entscheidung fällt ebenfalls in den nächsten Tagen.
Nachdem alle Fragen geklärt waren, beendete Marcel Günther die Veranstaltung und bedankte sich bei allen Beteiligten. Wir sehen uns wieder zur Mitgliederversammlung am 17. November, freuen uns auf einen erfolgreichen Wahlausgang und hoffen einen guten Beitrag zum Bekanntwerden der Kandidaten geleistet zu haben.