DKF-Vorstand: Hallo Pascal, Du bist auf der Vorstandssitzung am 21.01.2013 einstimmig als kommissarischer Vorstand Jugend gewählt worden. Dazu Herzlichen Glückwunsch!
Hi, Danke für die Glückwünsche. Ich freue mich, dass mir das Vertrauen der anderen vier Jungs einstimmig entgegen gebracht wurde!
DKF-Vorstand: Viele TuS-Fans kennen Dich aus dem Stadion Oberwerth. Wie bist Du denn zur TuS Koblenz gekommen und was bedeutet die TuS für Dich?
Viele kennen mich als Fan/ Kumpel in der Kurve. Seit dem Heimspiel gegen Mainz II im Oktober 2012 kennt man mich auch als „dat Schängelche“!
Wie bin ich zur TuS gekommen? Als gebürtiger Koblenzer habe ich in meiner Jugendzeit die TuS natürlich verfolgt, aber mehr sporadisch. Es gab auch persönliche Ereignisse die mir Grund gaben, nie sich wirklich intensiver mit der TuS auseinander zusetzen, was ich allerdings heute rückblickend absolut bereue.
Richtig intensiv wurde es dann eher durch einen Zufall. Ich hatte an dem Tag einen Riesenstreit mit meiner damaligen Freundin. Sie ist dann Frustshoppen gegangen und ich rief einen Kumpel an, der gerade auf dem Weg ins Stadion war. Also dachte ich mir, komm´, gehste mit. Das war in der Rückrunde 2006 zu Hause gegen Darmstadt 98, der 2:1 Heimsieg. Den letzten Rest gab mir dann das Heimspiel gegen Bayreuth. Die Anspannung, die Stimmung in der vollen Hütte während dem Spiel, die Spannung auf Grund des Ergebnisses, das entscheidende Tor von Dubravko Kolinger in der Schlussphase und schließlich die Resignation Bayreuths in den Schlussminuten und der unbändige Jubel aller im Stadion. Das war wie eine Droge, von der ich bis heute einfach nicht runterkomme!
Die TuS bedeutet für mich mehr als nur ein Fussballverein, sie ist für mich eine Art Lebenseinstellung geworden. Wer mich kennt weiß, dass bei mir eigentlich so gut wie gar nichts über der TuS steht. Man kann mich zum Beispiel damit ärgern, das „u“ groß zu schreiben. Oder DEM/ DEN/ DER TuS zu sagen. Da durfte mich schon der eine oder andere Stadionsprecher persönlich kennenlernen (lach). Meine gesamte Freizeitplanung gestaltet sich in der Regel nach der TuS. Die Liebe zur meiner Heimatstadt, zu der auch noch der geilste Klub der Welt gehört!!! Mehr geht nicht, oder?
DKF-Vorstand: Als es Kontakt zum DKF-Vorstand und Gespräche über den Posten des Vorstandes Jugend gab – was war Dein erster Gedanke?
Mach´ ich!!! Natürlich brauchte ich etwas Bedenkzeit, aber auch nur um alles mal zu ordnen was da auf mich zukommt. Sprich der Zeitfaktor, denn halbe Sachen sind nicht mein Ding. Die Entscheidung an sich ist mir aber nicht schwer gefallen, da ich ja nicht erst seit gestern Kontakt zum DKF habe. Ich bin ja jetzt schon längeres Einzelmitglied dort und habe eigentlich immer meine Meinung kund getan, mit angepackt wo ich konnte. Mit dem Posten habe ich mir selbst lediglich noch etwas mehr Verantwortungsgefühl gegeben. Nun stehe ich in der Pflicht, zusammen mit den Jungs, den DKF noch flexibler zu gestalten, darauf freue ich mich!
DKF-Vorstand: Was möchtest Du als Vorstand Jugend erreichen bzw. was stellst Du Dir darunter vor?
Zuerst sehe ich mich als einer von vielen. Mir ist es wichtig, dass wir wieder ein Kollektiv in der Fanszene werden. Aber das schaffe weder ich, noch die anderen vier Vorstände alleine. Was ich damit sagen will, es müssen wieder vermehrt die Fanclubs in die Pflicht genommen werden. Da arbeiten wir gerade dran. Was ich erreichen will, da muss ich etwas ausholen. Wir sind seit dem 2. Liga-Abstieg in eine Lethargie/ Schockstarre unter den Fans verfallen. Dann kam mit Petrik Sander und einer zusammengewürfelten Truppe ein Zwischenhoch, ehe es dann in die Regionalliga ging. Das hat uns dann den letzten Rest gegeben. Klar war die letzte Saison schwierig bis unerträglich, aber wir haben es irgendwie wieder gepackt. Jetzt haben wir einen neuen Trainer, der mich übrigens von seiner Art stark an Milan erinnert, ohne die beiden vergleichen zu wollen. Und tolle Jungs, die charakterlich durchweg super sind, stehen in der Tabelle höher als die meisten dachten. Und trotzdem wachen wir nicht auf. Sicherlich spielt da auch das momentane Fehlen des Supports unserer Ultras eine Rolle, dessen Gründe ich übrigens überwiegend nachvollziehen und verstehen kann. Aber wir haben auch noch andere Fanclubs und Einzelfans, da möchte ich ansetzen, da sehe ich einen Teil meines Aufgabenbereichs. Auch halte ich ein Fanprojekt langfristig, richtig aufgezogen, für eine tolle Sache. Es wird schwer, aber nicht unmöglich, da ist dann auch der Verein gefragt. Eine tolle Sache ist auch der neu gegründete Rollstuhl-Fanclub, der sicherlich die eine oder andere Unterstützung brauchen kann. Zusammengefasst fühle ich mich für alles, was die Fanszene angeht, verantwortlich, auch für die kleinsten Fans. Aber noch Mal, nur wenn alle mit anpacken, dazu gehören der DKF-Vorstand, die Fanclubs, die Einzelmitglieder und die Fans, können wir hier was bewegen. Schaut euch alte Videos an, dann seht ihr was hier möglich ist!
DKF-Vorstand: Die TuS Koblenz durchlebt in der Regionalliga schwierige Zeiten. Wie denkst Du in dieser Situation über die Einrichtung „Dachverband Koblenzer Fanclubs“ als Bindeglied zwischen Verein und Fans?
Klar stecken wir in einer schwierigen Situation, aber war das schon Mal anders? Was wir lernen müssen ist damit zu leben, ändern können wir es ja nicht. Wir verlangen von der Mannschaft immer das sie die Nebenschauplätze ausblendet und Leistung bringt, zu recht! Aber genau das sollte für unseren Bereich, die Fanszene, auch gelten. Lasst die Vereinsoberen ihre Arbeit machen und lasst uns dafür sorgen, dass die Mannschaft zu möglichst jedem Spiel die bestmögliche Unterstützung bekommt, Fans wie Mannschaft wieder näher zusammenrücken lässt. Da ist der DKF jetzt wichtiger geworden, als er es ohnehin schon war. Ganz klar zu erwähnen ist das Projekt „Kabinengespräche“, welches meine Kollegen ins Leben gerufen haben. Wie zu lesen war, durfte ich beim Testlauf dabei sein. War ein tolles Erlebnis und nur zu empfehlen. Auch die tollen Bustouren zu den Auswärtsspielen, oder das Merchandising in seiner jetzigen Form, wäre so nicht möglich ohne den DKF. Ich habe jetzt speziell nur diese 3 Beispiele erwähnt, weil sie direkt die Fanszene betreffen. Wir werden uns noch mehr Gedanken machen, um die nächsten Aufgaben bestmöglich zu meistern, um der Fanszene wieder ein Gesicht zu geben. Wir haben viele Ideen. Jeder von uns fünf trägt die TuS im Herzen, das müssen wir nach draussen tragen und andere anstecken!
DKF-Vorstand: Und wie geht es weiter mit der TuS?
Gute Frage. Wenn ich das wüsste, hätte ich das eine oder andere Magengeschwür weniger.
Nein, im ernst, ich hoffe das wir die ersten drei Spiele gut aus den Löchern kommen werden. Heißt, so 4-7 Punkte holen, darauf lässt sich aufbauen. Am Ende der Saison wäre eine Platzierung, im Hinblick auf die neue Saison, irgendwo zwischen Platz 4 und 8 traumhaft. Ist hoch gegriffen, aber ich traue den Jungs einiges zu, wenn der Start ins Jahr 2013 gelingt. Wir müssen uns nicht immer kleiner machen als wir sind. Auch das steht uns sehr oft im Weg, wenn es heißt positiv denken!
Wirtschaftlich denke ich, dass wir da nur über Wasser bleiben, wenn wir nachhaltig erfolgreichen Fussball spielen. Kurzfristig heisst das, in der Regionalliga etablieren, dazu endlich mal wieder in der DFB-Pokalrunde mitspielen. Mittelfristig kann das Ziel nur 3. Liga sein, langfristig vielleicht sogar 2. Liga. Ich bin der Meinung, dass Regionalliga und 3. Liga auf Dauer für einen Verein in unserer Größenordnung nicht finanzierbar ist.
DKF-Vorstand: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
Vielen Dank. Ich wünsche allen ein erfolgreiches TuS-Jahr 2013. Also, Brust raus, Kopf hoch und ab ins Stadion. Natürlich freuen wir uns auch auf jeden der bei uns im DKF-Bus zu den Auswärtsspielen mitfährt, es lohnt sich immer wieder. Also, bis dann!