Täglich steigt die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens in Haiti. Es trifft einmal mehr die Schwächsten der Schwachen. Nicht nur dass bereits vor dem Erdbeben etwa 75% der Kinder chronisch unterernährt waren, 80% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebte, das Land die höchste Säuglings- und Kleinkindsterberate der westlichen Welt aufwies und etwa 300.000 Kinder nach Schätzungen der UN als Kindersklaven zur Arbeit gezwungen wurden: Mit dem Erdbeben hat sich die Situation der Einwohner Haitis nochmals dramatisch verschlechtert. Viele wurden obdachlos, sie haben ihre Familien verloren oder können trotz schwerster Verletzungen medizinisch nicht versorgt werden!
Was können wir tun, wie können wir den Menschen helfen? Wir appellieren an Euch:
Wir müssen helfen! Unterstützt den DKF und spendet für die Opfer des Erdbebens in Haiti!
Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass im gleichen Moment in dem wir im Stadion stehen und unsere TuS unterstützen, an einer anderen Stelle auf der Welt, die vermeintlich weit weg ist, Menschen aufgrund fehlender medizinischer Versorgung, nicht vorhandener Lebensmittel oder sauberem Trinkwasser sterben müssen. Es kann nicht sein, dass obdachlose Waisenkinder durch die Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince irren und es kann ihnen niemand Hilfe anbieten. Es kann nicht sein, dass die notleidenden Menschen in Haiti bereit sind sich gegenseitig zu töten um das eigene Überleben zu sichern. Es muss möglich sein, jedem Verletzten eine geeignete medizinische Versorgung zu gewährleisten!
Wir werden 100% der Spenden die auf dem Konto des DKF eingehen an die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ überweisen. Bitte beachtet in diesem Zusammenhang, dass der DKF keine Spendenquittungen ausstellen kann. Auch „Ärzte ohne Grenzen“ kann aufgrund der Sammelspende des DKF keine Quittungen an Einzelpersonen ausstellen!
Das soll Euch aber nicht daran hindern etwas Gutes zu tun. Schließlich steht die akute Hilfe von uns TuS-Fans und nicht die steuerliche Absetzbarkeit der Spende im Vordergrund!
Lasst uns beweisen, dass wir nicht nur zusammen für die TuS einstehen können sondern uns auch der sozialen Verantwortung bewusst sind die wir gegenüber den notleidenden Menschen haben! Unterstützt den DKF!
„Ärzte ohne Grenzen“ ist die deutsche Sektion der international tätigen Hilfsorganisation „Médecins sans frontières“ und wurde 1999 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. „Ärzte ohne Grenzen“ leistet medizinische Nothilfe in Krisengebieten und ist bereits seit vielen Jahren in Haiti vertreten. Außerdem trägt „Ärzte ohne Grenzen“ das Spendensiegel des DZI. Das DZI prüft soziale und karitative Organisationen auf die Verwendung ihrer Spendengelder. Organisationen, welche die Spenden nachweislich transparent, zweckgerichtet, sparsam und wirtschaftlich verwenden, sind zum Tragen des DZI Spenden-Siegels berechtigt. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.dzi.de
Eure Spende kommt an! Helft den Opfern des Erdbebens in Haiti!
Die Bankverbindung des Dachverband Koblenzer Fanclubs e. V. lautet wie folgt:
Sparkasse Koblenz
Kontonummer: 181479
Bankleitzahl: 570 501 20
Als Verwendungszweck bitte „Spende Ärzte ohne Grenzen“ angeben.
Sollten aufgrund der momentan sehr großen Spendenbereitschaft insgesamt mehr Spendengelder bei „Ärzte ohne Grenzen“ eingehen als tatsächlich akut für Haiti benötigt werden, gehen die Gelder komplett in andere Hilfsprojekte von „Ärzte ohne Grenzen“. Mehr Infos dazu findet ihr auf der Internetseite der Hilfsorganisation unter www.aerzte-ohne-grenzen.de
Am vergangenen Montag traf sich der Vorstand des DKF mit dem neuen Trainer der TuS, Petrik Sander, Geschäftsführer Wolfgang Loos und Pressessprecher Julian Turek zu einem Gedankenaustausch. Auf der Agenda standen Themen wie die Fitness der Spieler, die Frage nach Verstärkungen bis zum ersten Spiel gegen den TSV 1860 München oder aber das Verhältnis von Trainer und Mannschaft zu den Fans. Außerdem stand Petrik Sander dem DKF für ein Interview zu Verfügung. Wir bedanken uns für das kurzfristige Treffen und gehen mit einem überaus positiven Gefühl in die Rückrunde. Hier das Interview mit Petrik Sander:
DKF:
Guten Tag Herr Sander!
Sie sind jetzt seit zwei Wochen der Cheftrainer unserer TuS. Haben Sie Ihre Entscheidung schon bereut? Immerhin zeigten die Leistungen beim Licher-Hallencup sowie im Testspiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden deutlich, dass ein gutes Stück Arbeit vor Ihnen liegt.
Petrik Sander: Die Spiele haben uns schon deutlich gezeigt wo wir im Moment stehen. Man darf sicherlich die beiden Spiele nicht überbewerten, jedoch ist klar dass ein gutes Stück Arbeit vor uns liegt. Bereut habe ich die Entscheidung natürlich nicht, mir war ja klar auf was ich mich einlasse. Nur hilft es nicht zurückzublicken. Wir müssen daran arbeiten, dass wir wieder eine Einheit bilden, dass die Mannschaft funktioniert. Nur dann haben wir auch eine Chance.
In welcher körperlichen und mentalen Verfassung haben Sie Mannschaft bei Ihrem Amtsantritt vorgefunden? Ist es richtig, das 20 Spieler beim Laktattest durchgefallen sind?
Es gibt da einen schönen Spruch: Laktat schießt keine Tore. Es wäre falsch, jetzt eine ganze Gruppe oder einzelne Spieler an den Pranger zu stellen. Wir wissen wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen. Da ist der Bereich Fitness sicherlich ein Punkt der verbessert werden muss. Wichtig ist, dass die Spieler wieder selbstbewusst auftreten, dass sich sich etwas zutrauen. Die Spieler dürfen Fehler machen, sie müssen aber aus diesen Fehlern lernen. Ich habe viele Gespräche mit den Spielern geführt und versuche sie aufzubauen.
Ihr Vorgänger hat auch in der Öffentlichkeit deutlich die fehlende Qualität des Kaders bemängelt. Sehen Sie dies genauso? Ist diese Mannschaft nicht zweitligatauglich?
Auch hier wiederhole ich mich: Es muss ein neues „Wir“-Gefühl entstehen. Wenn wir zusammen für ein Ziel spielen, kann der ein oder andere qualitative Mangel ausgeglichen werden. Das A und O ist als Gemeinschaft aufzutreten. Wir müssen bereit sein, füreinander da zu sein und in der Mannschaft zu spielen. Wenn die Spieler nach dem Spiel in den Spiegel gucken und sagen können: „Ich habe alles gegeben“, dann haben wir schon etwas erreicht.
Wie haben die Spieler die plötzliche Mehrbelastung im Training aufgenommen? War man Ihnen „dankbar“ dass man endlich trainieren durfte oder gab es doch eher Gemurre??
Natürlich ist es eine Umstellung für die Spieler wenn man plötzlich regelmäßig zweimal am Tag trainiert. Aber das muss ein Profi abkönnen. Ich denke aber nicht, dass es für die Spieler eine unzumutbare Umstellung ist, schließlich sollte es normal sein regelmäßig zu trainieren. Jedoch muss man sensibel mit dem Thema umgehen. Es gibt Spieler denen macht dies gar nichts aus, andere müssen sich erst an die Mehrbelastung gewöhnen.
Mit Glockner und Kapllani sind zwei Stürmer in der Winterpause zur TuS gekommen. Beschäftigen Sie sich mit weiteren Transfers bis zum ersten Spiel gegen den TSV 1860 München?
Ich bin nicht hier her gekommen um nach neuen Spielern zu schreien. Hier gilt es insbesondere den wirtschaftlichen Aspekt nicht aus dem Auge zu verlieren. Auch werde ich keine Wasserstandsmeldungen kommentieren. Wir müssen zusehen, dass wir mit den vorhandenen Spielern die Wende schaffen.
Einige Fans wünschen sich ehemalige Spieler wie Anel Dzaka, Ardijan Djokaj oder Branimir Bajic zurück. Offenbar haben diese eine generelle Bereitschaft signalisiert, dem Verein helfen zu wollen. Sehen Sie hier Chancen für die ein oder andere Verpflichtung oder sind solche Rückholaktionen generell ausgeschlossen?
Man sollte nie „Nie“ sagen. Generell halte ich von solchen Rückholaktionen wenig. Es hatte ja immer einen Grund, warum sich der Verein vom Spieler oder der Spieler vom Verein getrennt hat. Das darf man nicht vergessen. Man kennt die Spieler ja, wenn auch nicht persönlich, und kann einschätzen ob sie uns weiterhelfen könnten. Ich bin da für Gespräche offen. Aber es muss einfach passen. Wenn wir das Gefühl haben dass das klappen könnte: Wieso nicht? Aber man muss einfach sehen wie sich die Mannschaft entwickelt.
Es wird spekuliert, dass Daniel Gunkel vom FSV Mainz 05 so gut wie in Koblenz sei.
Es wird viel spekuliert. Ich gebe aber keine Wasserstandsmeldungen ab. Ich kann nur sagen: Unterschrieben ist noch nichts, Gunkel ist ja gerade erst mit Mainz aus dem Trainingslager zurück.
Die zweite Mannschaft der TuS gewinnt beinahe nach Belieben und ist in der Bezirksliga auf Aufstiegskurs. Wie stehen die Chancen des ein oder anderes Spielers aus der zweiten Mannschaft, bei den Profis zu trainieren oder ein Spiel in der zweiten Liga zu machen? Werden Sie sich Spiele der zweiten Mannschaft ansehen und/oder den ein oder anderen Spieler gezielt beobachten?
Das ist ein schwieriges Thema. Es besteht schon ein großer Klassenunterschied zwischen den beiden Ligen, was man dann natürlich auch im Trainingbetrieb merkt. Es ist halt ein Unterschied ob man dreimal die Woche oder zweimal am Tag trainiert. Die Tür ist immer offen und sicher werde ich mir auch das ein oder andere Spiel ansehen, mich mit dem Trainer der zweiten Mannschaft austauschen oder jemanden anderes zu den Spielen oder zum Training schicken. Aber man muss klar sagen, dass in der momentanen Situation kein Platz für Experimente ist. Wie gesagt: Die Tür ist immer offen, aber ein großes Problem ist der große Klassenunterschied.
Shefki Kuqi wurde von Ihrem Vorgänger zum Kapitän bestimmt. Leider hat er es sich in der Hinrunde durch gezielte Provokationen mit vielen Fans verscherzt und auch auf dem Platz nicht den absoluten Willen gezeigt, die Mannschaft anzutreiben und mitzureißen. Da Ihren Aussagen zufolge Shefki Kuqi bis auf weiteres nicht mehr spielen wird stellt sich die Frage wer sein Nachfolger als Kapitän wird.
Richtig ist, dass Shefki Kuqi nicht spielen wird, sollte es nicht ein klares Bekenntnis zur TuS geben. Es wird sich eine Lösung finden, so oder so. Am einfachsten wäre es, ein anderer Verein kommt, legt eine Million Ablöse auf den Tisch und der Spieler wechselt. Aber das wird nicht passieren. Wir müssen sehen wie sich die Situation entwickelt. Was die Kapitänsfrage angeht: Manuel Hartmann war gegen Genk Kapitän. Ob das so bleibt wird sich die nächsten Tage entscheiden. Das Team hat einen Mannschaftsrat gewählt, aus diesem werde ich den Kapitän bestimmen. Es ist ja auch nicht mehr lange bis zum ersten Rückrundenspiel, insofern wird es eine zeitnahe Lösung geben.
Die Fans wurden in den letzten beiden Jahren nicht verwöhnt was das Verhältnis Trainer zu den Fans betrifft. Was können die Fans aber auch Sie als Trainer tun, damit es endlich wieder ein gutes Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sowie den Fans gibt?
Das Wichtigste ist, dass es ein gutes Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans gibt. Ich stehe da als Trainer außen vor, auch wenn ich natürlich ein Teil der Mannschaft bin. Ich werde nicht tanzend vor der Fankurve stehen, das soll die Mannschaft machen. Ich bin nur ein kleines Rädchen in dem großen Uhrwerk. Wichtig ist, dass die Fans die Mannschaft unterstützen und dass das Verhältnis untereinander stimmt. Wer da an der Seitenlinie steht ist letztendlich zweitrangig. Ich nehme mich da nicht wichtiger als ich bin.
Realistisch eingeschätzt: Sind Sie der Meinung, dass der Sprung auf den Relegationsplatz bzw. der direkte Klassenerhalt zu schaffen ist?
Ich denke wir sollten unser Hauptaugenmerk auf den Relegationsplatz richten. Was wir eigentlich brauchen ist Zeit, und die haben wir halt nicht. Realistisch gesehen ist der Relegationsplatz natürlich zu schaffen, vieles hängt jedoch davon ab wie die Mannschaft in der Rückrunde auftritt. Wir müssen es über den Kampf schaffen und dürfen uns auch nach einem Gegentor nicht in unserem Schneckenhaus verkriechen. Das ist schwierig für die Spieler, da sie immer gesagt bekommen haben dass sie das Spiel spielerisch gestalten sollen. Wenn das dann nicht klappt muss man halt den Schalter umlegen und um den Ball kämpfen. Das muss man Ihnen eintrichtern. Das ist sicherlich nicht einfach, aber da muss ich dann die Spieler, die Pärchen, die Kombinationen finden, die miteinander harmonieren. Es wird nicht einfach, aber es ist zu schaffen.
Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und der Mannschaft alles Gute!
Das Interview führte Christian Krey